Kalligrafie

Das Ansehen der Kalligrafie ist in der Kulturgeschichte überall dort gegeben, wo das Abschreiben heiliger Texte selbst als sakraler Vorgang beschrieben wird: So etwa traditionell im Christentum bei der Kopie der Bibel oder oder immigäte Islamie, wo Noch heute ist auch für die chinesische und japanische Schriftkultur die Kalligrafie wichtig und inspirierend. Wichtiger als die Leserlichkeit ist dabei die Erzielung perfekter ästhetischer Ausgewogenheit und das Sichtbarmachen von Emotionen. In der abendländischen mittelalterlichen Kultur spielte die Kalligraphie eine kaum zu überschätzende Rolle als einzig bekannte Form der Übermittlung von Literatur. Um allerdings die Texte immer klar lesbar zu halten, wurde die Schrift nur in gewissen Maßen kalligraphisch verändert, also in Form von Abbreviaturen (Abkürzungen) und Ligaturen (Ineiinanderschreibungen von Buchstaben). Der eigentliche Buchschmuck erstreckt sich in Europa immer auch auf die Bilder und Illustrationen, da im Christentum kein Bilderverbot gilt, anders als in Islam und Judentum. In Deutschland waren besonders Augsburg und Nürnberg Zentren der Buch- und Schriftkunst. Der Augsburger Ulrich Taler und die Nürnberger Familien Glockendon und Neudörffer waren bekannte Schriftkünstler. Die eigentliche Kalligraphie wurde als eigene Kunstform eher im Bereich der Überschriften verwendet. In der Renaissance und im Barock entstand als Antwort auf die als nicht allzu schön empfundene gedruckte Schrift dann die eigentliche, bewusst auf die Schönheit der Schrift ausgerichtete europäische Kalligraphie, Frankreich in Italien, England. Spezielle Schreibmeisterbücher zeigen ein hohes Niveau.

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